Auf einen Kaffee mit Merit aus der Projektentwicklung

1. Du bist vor etwa 3 Jahren als Werkstudentin gestartet und jetzt seit zwei Jahren fest im Team – was war für dich der größte Sprung vom Studium in die Praxis?

Wohingegen ich mich im Studium manchmal alleine an etwas festgebissen hab, finde ich es in der Arbeit schön, dass ich in einem guten Team verankert bin, in dem wir uns unterstützen und zusammen nach Lösungen suchen. Außerdem darf ich auch mehr Verantwortung übernehmen und kann live dabei zusehen, wie meine Arbeit in Projekten einen Mehrwert bringt, wo es im Studium öfter nur in der Theorie geblieben ist. Deshalb war der Werkstudi-Job auch eine sehr gute Erfahrung für mich.

2. Was hat dich ursprünglich zur NLP-Entwicklung gezogen – und was hält deine Begeisterung dafür bis heute lebendig?

Sprache(n) finde ich schon immer interessant, und als ich entdeckt hab, was für spannende Dinge man für linguistische Anwendungsfälle programmieren kann, war ich schon begeistert. Nun freue ich mich, dass das Thema NLP für diverse Digitalisierungs- und Automatisierungsprojekte immer relevanter wird.

3. Welche Herausforderungen begegnen dir in Projekten am häufigsten – und welche davon machen dir unerwartet Spaß?

Eine Herausforderung ist häufig die proaktive Kommunikation, in der alle Projektpartner abgeholt werden. Herausfordernd können auch Schnittstellenanbindungen für Kundensysteme sein; es ist manchmal wie eine kleine Schnitzeljagd nach Spezifikationen und Einstellungen die noch geändert werden müssen, aber wenn es dann klappt, ist es auch sehr belohnend.

4. Gibt es ein Projekt oder ein Use Case, bei dem du gemerkt hast: „Wow, das funktioniert nicht nur technisch, sondern hilft echten Menschen“?

Ja, da denk ich direkt an unsere Pannenhilfe-Voicebots. Es ist super zu wissen dass wir damit Menschen, die akut Hilfe benötigen, unterstützen, und das motiviert mich, dran zu bleiben und weiter nach Optimierungen zu suchen.

5. Wie gehst du damit um, wenn ein Modell nicht so performt wie erwartet – Debugging, Magie oder Geduld?

Generell wenn etwas nicht klappt, hilft mir oft ein zweites Paar Augen oder Ohren zum Brainstormen, ein kurzes Kickerspiel, oder auch einfach am nächsten Tag nochmal mit frischem Kopf über das Problem nachzudenken.

6. Was würdest du Unternehmen gerne mitgeben, die glauben, NLP funktioniert „einfach so“ – ohne Daten, Training oder Kontext?

Das wäre zwar schön, aber eine effektive Anwendung braucht eine gründliche Vorbereitung und regelmäßige Pflege. Jedes Unternehmen hat ja spezifische Prozesse und ein eigenes Vokabular und ganz individuelle Anforderungen, deshalb spart man sich auf die lange Sicht Arbeit und Zeit, wenn man das alles am Anfang definiert und erarbeitet, damit die Lösung am Ende nicht nur generisch ist sondern genau richtig.

7. Worüber kannst du als NLP-Expertin nerdig lange reden, auch wenn niemand gefragt hat?

Embeddings! Das sind Vektoren im hochdimensionalen Raum, die semantische Inhalte repräsentieren und mit denen man z.B. Wortähnlichkeiten berechnen kann. Ich find es cool, dass sich Sprache so mathematisch darstellen lässt.

8. Gibt es eine absurde oder nerdige Angewohnheit, die dich eindeutig als NLP-Mensch enttarnt?

Vielleicht nicht unbedingt als NLP-Mensch, aber schon als Sprach-Nerd: Im Deutschen kann man Nomen so schön aneinanderreihen und ich stolpere immer wieder darüber, wenn sie auseinandergeschrieben werden, z.B. die Erdbeer Marmelade oder der Obst Salat. Es lebe das Kompositum!

Zwischen Kaffeeduft und Code spricht Merit über NLP, Teamarbeit und echte KI-Anwendungsfälle.

Veröffentlicht am 12.12.2025

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